Im Dezember 2005 besuchte ich im Kornmesserhaus ein Restaurant, dessen Ambiente und Speisen mir sehr gut gefielen.

Nachdem ich mir das Vorarlberger Landesmuseum angesehen hatte, bekam ich Hunger. So begab ich mich um die Mittagszeit aufs Geradewohl in das Restaurant Kornmesser am Kornmarkt.

Warum ging ich gerade ins Kornmesser? Es sah in seinem freistehenden Häuschen, das mich an einen Barockbau erinnerte, recht nett aus und die Speisekarte am Eingang las sich interessant.

Hätte ich vorher Zeitung gelesen, dann hätte ich gewusst, das dieses Lokal in der Leserwertung einer Vorarlberger Zeitung den 8. Platz in ganz Vorarlberg gemacht hat. Es war also nicht ganz unbeliebt.

Das Lokal betrat ich durch den Haupteingang in der Kornmarktstrasse 5 und war plötzlich in einem Treppenhaus, was auf mich immer etwas befremdlich wirkt.

Da aber der Eingang zur Stube gut erkennbar war, ging ich gleich in diese hinein. Drinnen empfing mich eine sehr freundliche, sehr helle Stimmung.

Die Wände waren weiß gefärbt, auch der Dielenboden war mehr im hellen Holz gehalten. Das Gewölbe und das niedliche Halbrund eines Erkers erinnerte mich daran, dass ich mich zwar in einem alten Bau befand, doch wirkte der Raum nicht altbacken oder bieder. Die Tische und Stühle wirkten leicht, die farbenfrohen Speisekarten peppten das Ganze zusätzlich noch auf.

Die Tische waren nicht zu eng gesetzt, so dass ich mich in Ruhe durch den Raum bewegen konnte, bis ich am Thekenbereich vorbei in der gekennzeichneten Nichtraucherzone angelangt war.

Der Restaurantraum bestand also aus zwei Bereichen. Einem Raucherbereich zur Kornmarktstrasse hinaus und einem Nichtraucherbereich zum See hinaus.

Was mir sofort auffiel: Es waren sehr viele Eltern mit ihren Kindern anwesend. Ob das nun Zufall oder ein spezielle Eigenart des Lokals war, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall fiel es auf.

Beim Betrachten der Speisekarte stieß ich vielleicht auf den Grund dafür. Die meisten Hauptspeisen waren als kleine und große Portionen erhältlich, eine Eigenheit, die ich persönlich bisher immer sehr geschätzt habe.

Nicht immer will man gleich das ganze Schwein verzerren, manchmal reicht auch nur die Hälfte. Da man auf so Begriffe wie 'Kinderteller' verzichtet hatte, war klar, das man auch als Erwachsner sich eine kleine Portion genehmigen könne.

Nun, was gab es da auf der Speisekarte? Ich hatte den Eindruck, das hier vor allem Vorarlberger und Italienische Küche angeboten wurde. Aber ich entdeckte auch Wiener Tafelspitz und sogar einen steirischen Backhendlsalat, also etwas aus meiner Heimat.

Interessant war dabei, das es auch viel Vegetarischen und Leichtes im Angebot gab. So wählte ich dann bei der hurtig erscheinenden Kellnerin ein kleine Portion von den Kürbisknödeln mit Gemüsebeilage. Zum Trinken bestellte ich mir ein Glas Fohrenburger, eine lokale Biersorte.

Ich habe keine Ahnung wie man Gemüse gut zubereitet, aber ich weiß wie es schmecken soll. Nicht roh aber auch nicht zerkocht. Und genau so wurde es mir auch serviert.

Die einzelnen Gemüsestücke hatten noch Biss und man konnte sie geschmacklich gut einordnen. Auch die Kürbisknödel schmeckten köstlich. Die Knödel, sowie die Kohlrabi, Karotten und Kohlsprossen waren nett am Teller arrangiert und es machte Freude dieses Arrangement Gabelbissen für Gabelbissen zu verkleinern.

Zwar saß ich mit meinem Tisch in einem toten Winkel, die Kellnerin konnte mich von der Theke aus nicht sehen, aber ich fühlte mich trotzdem nicht verlassen. Alle paar Minuten sah ein Kellner in den kleinen Raum, um sich zu vergewissern, das wohl jeder das hat was er braucht.

Zurück zum Speiseraum, dieser hatte Tische von 2 Plätzen bis 6 Plätzen, was ich so auf den ersten Blick erkennen konnte. Über den Gastgarten kann ich leider nichts berichten, der war jahreszeitlich bedingt geschlossen.

Dieser soll aber im Sommer mit einer Markise geschützt sein und Blick auf den See bieten. Dieser Blick ist allerdings schon ein sehr bemühter, das Haus steht nämlich nicht direkt am See, sondern schon einen Straßenzug weiter am Land.

Nachdem ich die Rechnung verlangt hatte, kam diese rasch in Form eines Kassenausdrucks, wo ich die von mir konsumierten Speisen und Getränke sowohl in Wort als auch Preis wieder fand.

Beim Verlassen des Gebäudes fiel mir die Nähe zum Kunsthaus von Bregenz und auch dem Theater auf. Somit wäre dieses Restaurant ein idealer Platz, um nach dem Kunstgenuss auch das kunstvolle Essen angeregt zu genießen.

Mein spontaner Besuch in dem mir zunächst unbekannten Restaurant Kornmesser hat sich ausgezahlt. Ich war sowohl vom Essen, als auch vom Ambiente und der Bedienung her sehr zufrieden.

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