Stifte und Klöster in Österreich

Verschlagwortet mit ,

Ausstellung"Stifte und Klöster in Österreich" in der Münze Österreich

Im März 2008 besuchte ich in der Münze Österreich in Wien eine kleine Ausstellung über die österreichischen Stifte und Klöster. Den Anlass zu dieser Ausstellung bildete die Herausgabe von einigen Münzen mit Motiven von diesen Bauwerken.

Ausstellung „Stifte und Klöster in Österreich“

Nachdem ich mit einer Ausstellung der Münze Österreich über Kaiser Maximilian von Mexiko sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, wollte ich mir nun die nächste Ausstellung des Hauses ansehen.

Die Münze Österreich hatte ja schon mehrere Silbermünzen mit Motiven von österreichischen Stiften und Klöstern herausgegeben und zeigte nun als werbewirksame Ergänzung eine kleine Ausstellung über diese Bauwerke.

Konkret wurden Fotos, Dokumente, Kunstwerke und Werkzeuge von der Benediktinerinnen-Abtei Nonnberg in Salzburg, von den Stiften Göttweig und Melk in Niederösterreich, von St. Paul in Kärnten, von Stift Klosterneuburg bei Wien und von der Abtei Seckau in der Steiermark gezeigt.

Als Freund von Burgen und Schlössern war ich natürlich neugierig, was ich über diese Klöster erfahren würde, waren diese Bauwerke ja in den meisten Fällen weit prachtvoller als so manches stolze Schloss.

Prachtvolles auf kleinstem Raum

Als ich den kleinen Raum neben dem Verkaufslokal der Münze Österreich betrat, war ich dann zunächst doch ein wenig enttäuscht. Neben allerlei religiösen Gerätschaften fielen mir vor allem Gruppenfotos von Klosterbelegschaften auf.

Also wegen Gruppenfotos hätte ich mir die Reise sparen können. Aber langsam schälten sich die anderen Ausstellungsstücke aus dem Allerlei heraus. So gab es einige eindrucksvolle Luftaufnahmen von den Stiften und Klöstern zu sehen´, an denen ich gut die Mächtigkeit dieser Bauwerke erkennen konnte.

Speziell Stift Melk wirkte mit seiner längs gestreiften Fassade in der gestochen scharfen Luftaufnahme fast wie ein Papiermodell in einer Modellbahnlandschaft.

Auch einige Innenaufnahmen gefielen mir. Zum Beispiel jene von der Benediktinerinnenabtei Nonnberg, einer Abtei, zu der ich seit einer Sound of Music Tour eine besondere Beziehung habe.

Unter den Fotos auch ein Bild von einem mittelalterlichen Faldistorium (Faltstuhl), den 1242 eine der Äbtissinnen dort von ihrem Erzbischof erhalten hatte. Leider war der Stuhl nicht in Original zu sehen. Das Foto verriet mir aber immerhin, dass auf solchen Faltstühlen nicht nur römische Kaiser, sondern auch römisch-katholische Äbtissinnen ihre offiziellen Sitzungen abhielten.

Historische Gegenstände beleben das Thema

Einige andere Gegenstände waren dann auch in natura zu sehen. Zum Beispiel ein Buchbindegerät aus der steirischen Benediktinerabtei Seckau. Sowie Werkzeuge eines Goldschmiedes aus derselben Abtei.

Als Freund von Büchern war ich dann über zwei Exemplare besonders erfreut. Da war zu einem eine Schedelsche Weltchronik aus dem Jahre 1493 zu sehen. Von dieser hatte ich ja schon öfters gehört aber noch nie ein Exemplar gesehen.

Zum anderen wurde auch ein Messbuch aus dem Jahre 1450 gezeigt. Laut dem kostenlos aufliegenden Begleitheft der Ausstellung soll es sich dabei um das älteste gedruckte Buch der Welt handeln. Allerdings war die Beschreibung im Katalog etwas vorsichtig formuliert, als wären sich in diesem Punkt zumindest nicht alle Experten sicher.

Natürlich gab es auch viele andere wertvolle Stücke zu sehen, die mich aber wegen deren vorwiegend religiösen Charakters nicht so sehr interessierten. Wie zum Beispiel diverse Kreuze, Monstranzen, Kelche und Gemälde.

Dazwischen lagen noch Gipsmodelle von den Silbermünzen, um die es ja eigentlich in der Münze Österreich ging. Und vom Wolfgang Amadeus Mozart gab es auch eine Schnupftabakdose zu sehen. Aber Gegenstände vom lieben Wolferl scheinen in Österreich sowieso gleich oft verbreitet zu sein, wie Knochensplitter von verschiedenen Heiligen in zahlreichen Kirchen.

Nach ca. einer halben Stunde verließ ich die kleine Ausstellung. Im Rausgehen bemerkte ich noch ein großes Foto von einer Mönchszelle im Stift Seckau.

Ein interessanter Einblick, wirkte doch der schlichte Raum durch seine zweckmäßige Einrichtung fast schon wieder beneidenswert wohl ausgestattet. So gab es neben einem Schreibtisch auch ein Stehpult zu sehen. Einen Luxus, den ich für meine Wohnung immer schon haben aber bisher noch nicht leisten wollte.

Fazit

Die Ausstellung war nicht besonders groß. Die Gestalter waren aber dennoch bemüht, je porträtierten Kloster ein paar historische oder zumindest optische Leckerbissen zu präsentieren. So bekam ich Lust, mir einmal ein paar Klöster Österreichs persönlich anzusehen.

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Webseite des Vereins Klösterreich (Klöster in Österreich und Nachbarländer)