Im April 2008 besuchte ich eine der größten Burgen Sloweniens, die Burg Hrastovec, hoch über dem gleichnamigen Ort im Osten des Landes.

Die Burg lag direkt am Beginn meiner kurzen Schlössertour rund um den Windischen Bühel in Slowenien. Ich erwartete mir recht viel von ihr, da es sich um eine sehr große Anlage handeln würde.

Eine kurze Recherche ergab nicht viele Informationen über die Burg, deren deutscher Name Gutenhag lautete. Für eine gewisse Zeit gehörte sie der Familie Gutenhag und fiel später an die Familie Herberstein.

Zum Zeitpunkt meines Besuches wurde sie als Krankenhaus für geistig behinderte Menschen genutzt. Trotz ihrer öffentlichen Nutzung waren wir als Gruppe willkommen und wurde von einer jungen Dame geführt.

Einer Luftaufnahme hatte ich zuvor entnommen, dass die Burg tatsächlich größte Ausmaße hatte und auch sehr unregelmäßig auf einem Hügel über der Ortschaft Hrastovec angelegt worden war.

Der Eingang selbst wurde von einem schönen Wappenportal verziert und von zwei mächtigen Rundtürmen flankiert. Richtig bezaubernd war dann aber der Anblick im Inneren der Anlage.

Kaum hatte ich den Torbereich durchschritten, stieß ich auf einen unregelmäßigen Hof, wo mein Blick direkt auf die Außenwand der Kapelle fiel, die von einer mächtigen Glyzinie (Blauregen) in ein sanftes Farbenmeer getaucht wurde.

Gleichzeitig bildeten mehrere mächtige Bäume das Zentrum des Hofes, welche von roten Tulpen gesäumt wurden. Mit gelb lackierte Hölzern in ihrer Härte gemilderte Steinbänke luden zum Verweilen ein.

Eine Farbenvielfalt, die sich dann auch in der Kapelle wiederholte, wobei dort die Farben mich allerdings eher an Zuckerbäckerfarben erinnerte, die man auf fein garnierten Torten öfters findet.

Etwas ungewöhnlich war auch der Festsaal. Bisher fand ich diesen auf den meisten Schlössern in mehrstöckiger Ausführung in einer symmetrischen Lage zur Hauptstiege vor.

Hier aber lag er mehr seitlich zur Treppe und war außergewöhnlich niedrig. Auch mussten wir zuvor durch mehrere Räume schreiten, die offensichtlich für das gemeinsame Speisen verwendet wurden.

Ausgestattet war der Raum vor allem mit eher kleinformatigen Gemälden, wobei laut unserer Führerin das mittlere Deckengemälde selbst auf Leinen ausgeführt worden war.

Die Motive der Wandgemälde gefielen mir ganz gut, zeigten sie mir doch antike Landschaften, die dem eher kleinen Raum doch noch eine gewisse Weite gaben.

Nach einer freundlichen Einladung zum Kaffee, die wir dankend annahmen, verließen wir wieder den Festsaal und machten uns auf den Weg zum Ausgang.

Hierbei hatte ich noch ein wenig Gelegenheit den Hof der Burg zu betrachten. Es war seine unregelmäßige Form, die mir ein gutes atmosphärisches Gefühl von der Burg vermittelte.

Hatten doch viele bisher besuchten Burgen und Schlösser in Slowenien oft derartig rechtwinkelige Höfe mit einheitlicher Verbauung, dass ich mich oft fragte, ob damals auch die Pferde quadratisch waren.

Hier war alles noch etwas verwinkelt und wie zufällig zusammen gestellt und wo wohl früher ein Fuhrwerk aus Holz stand, stand diesmal ein Traktor, quasi ein moderner Vetter von damals.

Leider war es nicht möglich, dass Schloss in seiner vollständigen Struktur zu besichtigen, was angesichts seiner großen unregelmäßigen Ausmaße sehr interessant sein hätte können.

Aber es war ein guter Start für meine Schlössertour durch Slowenien und so fuhr ich erwartungsvoll weiter nach Dornava, wo mich mit Schloss Dornava eines der schönsten Barockschlösser Sloweniens erwarten würde.

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1 Burg Hrastovec

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