Im August 2008 nutzte ich eine Streckenunterbrechung auf der Salzkammergutbahn, um mir mal die Gegend von Stainach-Irdning bis Bad Aussee vom Bus aus anzusehen.

Das Ziel meiner Reise an diesem Tag war Bad Ischl. Die für einige Wochen dauernde Streckenunterbrechung vernahm ich mit einem gewissen Interesse.

Würde es mir doch die Gelegenheit geben, einen Teil der  mir bereits bekannte Strecke der Salzkammergutbahn nun von der Straße aus im Bus erleben zu können.

Neugierig verließ ich den Zug im Bahnhof Stainach-Irdning und stieg in den am Bahnhofsvorplatz bereit stehenden Bus. Ein moderner Businnenraum mit angenehm kühlen Klima ließ mich zufrieden in einen der Sitze fallen.

Der Bus war an diesem Tag nur halb gefüllt. Die Stimmung war wie auf einem Ausflug. Lediglich ein japanisches Pärchen war etwas aufgeregter.

Vermutlich stand wohl in Ihrem Reiseführer 'Europa in 7 Tagen' nichts von einem Schienenersatzverkehr mitten in den steirischen Bergen und so warteten sie neugierig auf das Ende dieser Busfahrt.

Aber noch standen wir Anfang der Fahrt. Die Strecke verlief nun von Stainach-Irdning über eine moderne Strasse durch den steirischen Teil des Salzkammergutes.

Das Gebiet gehörte zu jenem Salzkammergut, das direkt dem Kaiser unterstellt war (Kammergut), der hier vor allem vom Abbau des Salzes profitierte. Doch im 15. Jh. wurde dieser Teil vom Kammergut abgetrennt und wurde zu einem Teil der Steiermark.

Durch den ich jetzt mit dem Bus fuhr. Die Busstrecke verlief zunächst noch  weitgehend parallel zur Bahnstrecke. Nur manchmal verschwanden die Geleise in einem Tunnel, während wir auf der Straße am Tageslicht blieben.

Es war Samstag Mittag und die Straßen in den kleinen Ortschaften waren wie leergefegt. Nur auf den Terrassen der verschiedenen Pensionen saßen Leute beim Mittagessen oder spätem Frühstück.

Auffallend waren die zahlreichen Motorschlitten, die an den Straßenrändern und auf kleinen Plätzen vor den Häusern in der Sonne glänzten. Erinnerungen an vergangene und noch kommende Winter.

An den nächsten Winter erinnerte auf jeden Fall die überall präsente Werbung bzgl. dem Skiflug Weltcup 2009, der am Kulm veranstaltet wird.

Der Kulm, an dem wir dann auch bald vorüber fuhren. Ein Berg, welcher für die größte Naturflugschanze der Welt bekannt ist. Zum Zeitpunkt meiner Vorbeifahrt lag der Schanzenrekord bei 214 Meter.

Doch jetzt im Sommer fliegt dort niemand. Dafür weiden Kühe knapp an der Straße und auf den Wiesen rollen Maschinen das gemähte Gras zu großen Ballen.

Ballen, die in ihrem weißen Plastikkostüm auf mich eher wie ein Industrieprodukt und weniger wie ein landwirtschaftliches Produkt wirkten.

Die Berge stellten sich während der Fahrt nicht viel anders dar, als vom Zug aus. Neu waren eher die kleinen Details. Zum Beispiel der Blick in die üppigen Gärten der Häuser entlang der Strecke.

Gerade um diese Jahreszeit waren diese Gärten besonders bunt und das Gelb der Sonnenblumen stach überall hervor. Dazwischen die für die Gegend unvermeidlichen Schilder, dass noch ein Zimmer frei wäre.

Mit einer Verspätung von ca. 15 Minuten kamen wir dann an unserem Ziel an. Es handelte sich dabei um den geographischen Mittelpunkt Österreichs.

Im Fahrplan stand Bad Aussee, aber die Sache mit dem geographischen Mittelpunkt fand ich jetzt interessanter. Dieser befindet sich übrigens im Kurpark des Ortes.

Die Idee, zu Fuß vom Bahnhof in den Ort zu spazieren, verwarf ich aber für diesen Tag. Der Bahnhof lag doch etwas außerhalb des Ortskerns.

Und so stieg ich stattdessen in den bereitstehenden Zug, der mich schnell und sicher nach Bad Ischl bringen würde. Mal sehen, was mich dort an Neuigkeiten erwarten würde....

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