Kaiserbrunnen in Konstanz

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Kaiserbrunnen in Konstanz

Während eines Spaziergangs durch die Stadt entdecken wir immer mehr Anspielungen, die sich auf das Konstanzer Konzil beziehen. Ein besonders kreatives Detail stellen wir am Kaiserbrunnen von Konstanz fest: Drei Pfauenköpfe mit Papstkronen.

Der Kaiserbrunnen in Konstanz

Der Name des Brunnens ist zwar eindeutig, ein genauer Blick lohnt sich trotzdem. Nur ein Teil der Skulpturen ist Kaisern gewidmet. Tummeln sich da etwa Hasen vor dem Brunnen? Oder warum speit ein dreiköpfiger Pfau Wasser in das Brunnenbecken?

Die Geschichte des Brunnens

Das ursprüngliche Hauptmotiv des Brunnens von 1897 waren vier Kaiser. Sie verteilten sich über einen weiten Bereich der Geschichte:

  • Heinrich III. (1016-1056)
  • Friedrich I. Barbarossa (1122-1190)
  • Maximilian I. (1459-1519)
  • Wilhelm I. (1797-1888)

Die Büsten dieser Kaiser wurden im 2. Weltkrieg eingeschmolzen. Anfang der 1990er Jahre erneuerte der deutsche Bildhauer Gernot Rumpf  den Brunnenschmuck. Ein Künstler, dessen Brunnen und Plastiken zahlreiche Plätze in westdeutschen Städten zieren.

Der neue Kaiserbrunnen

Unter Gernot Rumpf verloren die Kaiserporträts ihren Ernst. Otto I. der Große (912-973) ersetzte Heinrich III. Wilhelm I. wich einer Friedenstaube. Es kam aber auch etwas hinzu. Zum Beispiel die Büste von Bianca Maria Sforza. Sie war die zweite Ehefrau von Maximilian I.

Rund um einen Minibrunnen tummeln sich mehrere Mischwesen, die halb Fisch halb Hase zu sein scheinen. Dabei handelt es sich um die Seehasen, die angeblich vor Konstanz im Bodensee leben. Zumindest fährt ein Zug mit diesem Namen durch die Stadt.

Was bedeuten die drei Pfauenköpfe am Kaiserbrunnen? In den Jahren 1414-1418 war die Stadt Schauplatz des Konzils von Konstanz. Während dieser Zeit regierten drei Päpste gleichzeitig. Gernot Rumpf gibt mit der Tiara auf den Pfauenköpfen einen feinen Hinweis darauf.

Und noch einen historischen Hinweis finden wir am Kaiserbrunnen. Die in Bronze gegossene Kopie einer Urkunde erinnert an den Frieden von Konstanz, der im Jahre 1183 zwischen Friedrich I. Barbarossa und dem Lombardenbund geschlossen wurde.

Fazit

Der Kaiserbrunnen in Konstanz fasst historische und regionale Details auf eine amüsante Weise zusammen. Gernot Rumpf versteckt die Infos geschickt hinter Ironie und regt uns so zum Nachdenken an.

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Beschreibung des Kaiserbrunnens auf Wikipedia