Vom 28.10.2006 bis 04.02.2007 zeigt das Bucerius Forum in Hamburg eine Ausstellung über Königin Kleopatra und ihre Beziehungen zu nicht weniger als drei römischen Cäsaren. Gezeigt werden sowohl antike Statuen als auch Gemälde aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
Die Ausstellung fand im Bucerius Kunst Forum am Hamburger Hauptplatz statt. Die Ausstellung war dabei über zwei Räume verteilt und sehr übersichtlich. Der erste Raum war hervorragend für dieses exotische Thema geeignet. Seine Atmosphäre fing mich sofort ein und machte mich für das Thema empfänglich.
Kleopatra VII. (69 - 30 v. Chr.) war in der Antike wohl eine Frau, die man Femme Fatale nennen könnte. In ihrem Bestreben sich selbst auf dem Thron von Ägypten zu halten und ihrem Land eine gewisse Freiheit zu bieten versuchte sie nicht weniger als 3 römische Cäsaren zu verzaubern. Bei zwei gelang es ihr recht gut, der dritte sorgte jedoch für ihren Tod.
Schon in der Antike wurde deshalb dieser Frau einiges an Statuen und Münzen gewidmet. Und in späteren Zeiten fand ihre schöne Figur Niederschlag in der Malerei und im Film. Und über genau diese Formen der Rezeption wurde in der Ausstellung eine sehr schöne Zusammenstellung an Objekten gezeigt. Dabei wurde auch den anderen Mitspielern dieser antike Geschichte gedacht, sei es nun Cäsar, Marcus Antonius, Augustus oder deren Frauen.
Das wohl wichtigste Werk der Ausstellung war wohl die Statue der Venus vom Esquilin, die erst jüngst von Prof. Dr. Bernard Andreae als Wiedergabe der Gestalt von Kleopatra gedeutet wurde. Seiner Meinung nach wäre sie eine repräsentative Abbildung der edlen Königin, was aber in der Fachwelt noch nicht ganz durch ist.
Gedeutet ist übrigens wohl das richtige Wort, den leider trugen die Statuen von damals nur selten Namensschilder. Und so behilft man sich an typischen Gestaltungselementen um einen Werk Namen und Funktion zuzuordnen. Interessant war übrigens auch eine weitere Darstellung der Kleopatra und ein seltener Kopf von Marcus Antonius.
Bei den ausgestellten Werken jüngerer Bauart war es schon einfacher. Hier waren die Bildtitel bekannt und so konnte ich Kleopatra mehrmals in theatralischer Pose erleben. Sei es, wenn sie mit Hilfe von Giftschlangen ihrem Leben ein Ende setzt, sei es wie sie mit geeinter Kraft ihrer Dienstboten den leblosen Körper ihres letzten Geliebten Antonius zu sich holt.
Darunter auch einige Werke von Markart, für die der Ausdruck Opulenz wohl extra erfunden worden werden musste. Weitere Werke waren von Jan Steen, Johann Heinrich Tischbein, Angelika Kaufmann und dazu noch eine Zeichnung von Michelangelo Buonarroti, auf der Kleopatra mit all den Schlangen mich schon mehr an eine Medusa erinnerte.
Weniger theatralisch war die Sammlung von Münzen, die allesamt Zeitgenossen aus dem Leben Kleopatras zeigten. Hier konnte man sehr schön Gestalt aber auch politische Botschaft der Münzen deuten. Eine Zeittafel half auch, die Bedeutung der einzelnen Personen und ihre Handlungsanteil an Kleopatras Schicksal einzuordnen.
Interessant auch die Büsten von den Kindern Kleopatras. Darunter auch der gemeinsame Sohn mit Cäsar und die drei gemeinsamen Kinder mit Marcus Antonius. Von den Vieren hat ja leider nur eines seine Kindheit überlebt, Tochter Kleopatra Selene wurde Königin von Mauretanien.
Nach diesem schon sehr interessanten Darstellungen marschierte ich ein Stockwerk tiefer, wo in einem Nebenraum zum dortigen Cafe Canaletto den Filmen über Kleopatra gedacht wurden. Hier waren vor allem die üblichen Fotos zu sehen, die man gerne zur Bewerbung der Filme in den Schauvitrinen der Kinos findet.
Auch einige großen 'Kleopatras' wurde hier gedacht, allen voran natürlich Liz Taylor, aber auch anderen Schauspielerinnen, die in der Rolle der Kleopatra Furore machten. Ein Film über Ausgrabungen in Alexandria rundeten das Thema ab.
Die ins Gespräch gekommene Statue vom Esquilin selbst gesehen zu haben war sicher eine der interessantesten Erfahrungen für mich auf dieser Ausstellung. Aber auch die Versammlung von Gemälden und antiken Köpfen in der speziellen Atmosphäre des Bucerius Kunst Forums war eine wahrhaft exotische Erfahrung für mich.
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