Im Mai 2008 besuchte ich die Ausstellung 'Bodies' in der Gasometer City in Wien und erfuhr einiges über die Beschaffenheit des menschlichen Körpers.

Der Inhalt der Ausstellung erinnerte mich ein wenig an die Ausstellung 'Körperwelten', die ich vor vielen Jahren schon mal in Wien gesehen hatte.

In beiden Fällen wurden präparierte Teile von menschlichen Körpern gezeigt, in beiden Fällen gab es auch eine Diskussion über die Korrektheit einer Zurschaustellung von Verstorbenen.

Doch die Ausstellung 'Bodies' war anders aufgebaut. Während bei 'Körperwelten' noch die Präsentation von Körpern im Vordergrund stand, war die aktuelle Ausstellung doch deutlicher als Information über unseren Körper gestaltet.

So wurde an vielen Einzelteilen die Bedeutung des Skeletts und der Muskeln für unsere Haltung und für unsere Bewegungsabläufe gezeigt.

In einem weiteren Teil erfuhr ich viel über die Lage und Beschaffenheit der Organe, wobei mich besonders die Unterschiede zwischen kranken und gesunden Organen interessierte.

Die verschiedenen Exponate waren sehr gut in deutsch und englisch beschrieben. Der Audio Guide zu Euro 4,50 bot mir zusätzliche Informationen, wäre aber für das allgemeine Verständnis nicht notwendig gewesen.

Überraschenderweise war die Ausstellung sehr schlecht besucht. Außer mir waren an diesem Donnerstag Mittag nur noch wenige Erwachsene anwesend.

Dafür aber waren zwei Schulklassen unterwegs, die offensichtlich Fragebögen beantworten mussten. Ein anwesender Herr im weißen Mantel (Arzt?) half ihnen tatkräftig weiter, zweifellos wäre er wohl auch für mich für Fragen zur Verfügung gestanden.

Die mir oft gestellte Frage, ob es einem in der Ausstellung schlecht werden würde, kann ich für mich mit Nein beantworten. Allerdings stellte ich mir zeitweise vor, dass ich für die nächste Zeit kein Fleisch essen würde.

Weil mich doch die Darstellung der Muskeln und Sehnen stark an das eine oder andere Fleischstück erinnerte, was man schon auf dem Teller gehabt hatte.

Aber auch aus anderen Gründen machte mich die Ausstellung bzgl. der eigenen Ernährungsgewohnheiten nachdenklich. Vor allem im Bereich der Verdauungsorgane wurde gezeigt, was eine falsche Ernährung bedeuten würde.

So sah die Raucherlunge schon beachtlich schwarz aus und die Säuferleber verdarb mir doch etwas die Lust daran, nach einem Bier noch ein weiteres zu bestellen.

Die meisten Teile waren als Einzelstücke zu sehen, allerdings gab es auch Kombinationen, um zum Beispiel die Lage der Verdauungsorgane zueinander besser sehen zu können.

Die Ganzkörper wurden teilweise in einer sportlichen Haltung gezeigt, wo ich dann das Zusammenspiel der Muskel besser verstehen lernte.

Auch die Folgen von mangelnder Bewegung konnte ich an einem übergewichtigen Körper gut erkennen, da sich dort die verschiedenen Fettpolster klar abzeichneten.

Während ich noch beim ersten Körper gar nicht wusste, wo ich überall hinsehen sollte (so vielfältig und verwirrend war das Gezeigte), fiel es mir im Verlauf der Ausstellung immer leichter, die einzelnen Organe und Muskelgruppen in den Körpern zu benennen.

Von dieser Ausstellung ging also ein großer Lerneffekt für mich aus. Und das würde ich auch als das Sehenswerte der Ausstellung bezeichnen. Und so zog ich voller neuer Eindrücke in das nächste Café und trank statt eines Bieres ... einen Apfelsaft.

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