Im August 2008 spazierte ich durch den oberösterreichischen Ort Traunkirchen und ein Stück des Weges entlang dem Traunsee.

Diesmal reiste ich mit einem Regional-Express (REX) der Salzkammergutbahn an. Leider hielt dieser nicht an der Haltestelle Traunkirchen-Ort, welche dem Ortskern sehr nahe gewesen wäre.

So konnte ich den Zug erst im Bahnhof Traunkirchen verlassen und ich musste rund zwei Kilometer zum Ortskern zurück laufen. Eine interessante historische Tafel wies mir dabei den Weg.

Der Weg verlief zum Großteil neben dem Traunsee, so dass ich mit einem schönen Blick auf das Wasser entschädigt wurde. Hier müsste es sich als Anrainer wunderbar leben lassen.

Diese Anrainer waren übrigens gerade heftig am Werken. Überall wurden Tische und Bänke am Seeufer aufgestellt. Essen und Getränke bereitgestellt, Grillbedarf aufgetürmt.

Es war Samstag, der 2. August, und am Abend würde zum 59. Mal die traditionelle Märchennacht mit Feuerwerk, beleuchteten Booten und sogar Bergfeuer über die Bühne gehen.

Bergfeuer! Ein gutes Stichwort. Klingt ja fast wie eine kultische Handlung. Und um genau diese Handlungen würde es sich in der Ausstellung 'Schätze, Gräber, Opferplätze' handeln, zu der ich gerade unterwegs war.

Vorher aber nutzte ich das schöne Wetter, um noch bis zum Ortsplatz vorzugehen. Dieser lag direkt am Traunsee und statt Autobusse warteten Boote auf Fahrgäste.

Hier warf ich auch einen Blick auf die Russenvilla, die sich majestätisch über den Häusern von Traunkirchen erhob. Eine Villa, die in den Jahren 1850 bis 1854 im Auftrag einer russischen Fürstentochter von dem Architekten Theophil Hansen erbaut wurde.

Eine andere bekannte Villa von Traunkirchen, die Spitzvilla, konnte ich leider nicht sehen, da sie vom Bahnhof aus gesehen, genau in der anderen Richtung am Traunsee lag.

In dieser Spitzvilla lebte einst der österreichische Offizier Karl Rudolf Freiherr von Slatin, der es im Dienste des englischen Königs bis zum Gouverneur ('Slatin Pascha') des Sudan brachte.

Weitere bekannte Namen aus der Monarchie entdeckte ich dann auf dem an der Pfarrkirche angeschlossenen Friedhof. Dieser lag besonders idyllisch mit Blick auf den See und die hohen Berge.

Von einer der halbhohen Friedhofsmauern konnte ich sehr gut die Keramikstadt Gmunden am oberen Ende des Traunsees sehen, die im Sonnenglanz wirklich fast wie aus Porzellan gefertigt wirkte.

Aus der Kirche drang Musik, die wie amerikanische Gospelmusik klang. Wie kann das sein? Da ich mir ohnehin die berühmte Fischerkanzel der Kirche ansehen wollte, trat ich ein.

Es wurde gerade eine Hochzeit gefeiert und so begnügte ich mich mit mit einem kurzen Blick auf die Kanzel, die wie ein Fischerboot in den silbernen Wellen eines Meeres geformt war.

Ein näherer Blick verbot sich wegen den stattfindenden Feierlichkeiten. Ich verließ die Kirche wieder und überließ das Brautpaar seinem unbestimmten Schicksal.

Es war Zeit geworden mir nun die Ausstellung und den Themenweg am Johannesberg anzusehen, wegen denen ich eigentlich nach Traunkirchen gereist war..

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Russenvilla in Traunkirchen
1 Russenvilla in Traunkirchen

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