Schon in früher Vorzeit wurde der Hügel an dem Ufer der Drau für eine militärische Befestigung genutzt. Später entwickelte sich daraus ein Schloss mit Elementen der Renaissance und des Barock.

Einer meiner ersten Besuche in Slowenien galt der Stadt Ptuj, dem ehemaligen Pettau. War sie doch die älteste Stadt Sloweniens, was auf die frühe Gründung durch die Römer zurück zu führen ist. Bei meinem zweiten Besuch in der Stadt wollte ich mir die Burg ansehen, die man schon vom Weiten sieht, wenn man durch das Pettauer Feld fährt.

Der Anmarsch war mittelschwer, war er doch noch mit Steinen gepflastert, die wir in meiner Heimatstadt Murnockerl nennen würden. Da sich aber das Schloss an den Ufern der Drau befindet, müssen es wohl Draunockerl gewesen sein. Durch das nach einem italienischen Baumeister benannte Peruzzi-Portal betrete ich den Burghof und stoße auf sehr schöne Arkaden.

Das Personal ist sehr freundlich, erklärt mir die Wege durch die drei Stockwerke auf deutsch. Im ersten Stockwerk sehe ich vor allem Möbel aus dem Besitze der Herberstein und der Leslie. Das ist selten in Slowenien, das ein Schloss noch die originale Einrichtung hat. Das habe ich bisher nur im Schloss Snežnik (Schneeberg) in der Region Notranjska.

Eine besondere Überraschung stellte dann der Festsaal dar. Hier sah ich eine Sammlung von Gemälden, die alle Orientalen darstellte. Hauptsächlich Türken, aber auch Indianer. Dahinter die Schlosskapelle, wo ich auch mal einen Blick hinter das Altarbild werfen konnte. Es ist immer wieder überraschend wie simpel ein Altarbild von hinten aussehen kann. Ich sage nur einfachste Bretterwand.

Im zweiten Stock gab es dann einen Themenwechsel. Ptuj ist ja bekannt für seinen Karnevalsumzug. Und eine Sammlung der Faschingsmasken konnte ich hier sehen. Dazu noch einiges heimatkundliches. Da die Region um Ptuj mit meiner Heimatregion über Jahrhunderte stark verbunden war, achtete ich natürlich besonders neugierig auf Gemeinsamkeiten.

Nach der 2. Etage führte mich der Weg wieder ins Erdgeschoss wo mich eine Sammlung von Musikinstrumenten und Waffen erwartete. Die Musikinstrumente waren hier der deutlich interessantere Part. Über Bewegungsmelder gesteuert konnte ich mir Musik auf Originalinstrumenten anhören während ich mir die Beschreibung durchlas. Der Segen der Technik brachte es allerdings mit sich, das vor lauter Lesen meine Bewegungen verebbten und das Licht ausging.

Aber Bewegung bringt Segen und so ging mir wieder ein Licht auf. Nach dieser Erkenntnis über die Sinnhaftigkeit von Bewegungsmelder in Museumsräumen eilte ich wieder dem Stadtkern zu, um mir was für das Mittagsessen zu besorgen.

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