Jetzt hat es Salzburg auch geschafft. Ähnlich wie Wien ein Wien Museum hat, hat nun Salzburg ein Salzburg Museum. Was natürlich die Frage aufwirft, was man in einem Salzburg Museum sehen könne.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag nutzte ich die weihnachtliche Ruhe um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Das Salzburg Museum fand ich in den frisch renovierten Räumen der Neuen Residenz mit Eingang am Mozartplatz.

Ein Blick auf die Webseite des Museums hatte mir vorher schon gezeigt, dass es sich im Wesentlichen um die Neuauflage des Museums Carolino Augusteum handeln würde.

Dabei waren zwei Stockwerke den Dauerausstellungen gewidmet und ein Stockwerk den Sonderhausstellungen. Ich stürzte mich auf die beiden Dauerausstellungen mit den Titeln 'Mythos Salzburg' und 'Salzburg persönlich'

Bei 'Salzburg persönlich' handelte es sich um die Präsentation von Menschen, die in Salzburg geboren wurden oder in Salzburg gewirkt haben. Dabei wählte man aus einer Vielzahl von Biographien neun Personen aus.

Diese sollten dann im Laufe der Jahre ständig durch neue Persönlichkeiten ersetzt werden. Das freut den Dauerkartenbesitzer und sorgt für Spannung. Diese Spannung fand ich auch am Tag meines Besuches vor.

Denn die neun Persönlichkeiten waren in völlig verschiedenen Themen tätig und die sehr innovative Raumgestaltung machte die Unterschiede erlebbar.

Die Ausstellung begann mit Jost Schiffmann (1822-1883), einem Pionier der Museumsinszenierung und endete mit Friderica Derra de Moroda (1897-1978), einer Tänzerin. Dazwischen so klingende Namen wie die Malerfamilie Sattler oder der legendäre Paracelsus.

Bei Paracelsus schlug die Inszenierung voll zu, musste ich doch, um an weiterführende Informationen zu kommen, mehrere dunkle Türen öffnen. Hinter jeder wurde etwas mehr über ihn verraten. Erinnerte mich jetzt ein wenig an einen Adventkalender, bloß wären es dann Fenster gewesen.

Besonders interessant der Raum über Baldi, Würthle und Co, welche sich als frühe Salzburger Fotografen einen Namen machten. Hier faszinierten mich vor allem zahlreiche alte Aufnahmen von Salzburg.

Berührend der Teil über die Künstlerin Cornelia 'Nela' Fischer, die mit 22 Jahren starb und die letzten Jahre ihres Lebens mit Malen verbrachte. Ich lernte zuerst ihr Schicksal kennen und sah erst dann ihre Bilder und es war auf diese Art und Weise eine sehr intensive Form Bilder zu erfahren.

In der Ausstellung 'Mythos Salzburg' ging es dann um die Geschichte von Stadt und Land Salzburg. Mit Mythos war jene Beschreibung gemeint, die Salzburg als besonders schön bezeichnete. Wer hat zuerst damit begonnen, so für dieses Land zu werben?

Den Anfang machen Gemälde, die allesamt Salzburg als eine reizende tiefromantische Gegend darstellen. Bald darauf tauchen erste Konzepte auf, wie man den die Touristen in das Land locken könnte.

Mit dem Zug zum Beispiel. Ausführliche Fotos und Pläne zeigten mir den Salzburger Bahnhof in seinen Anfängen. Zeigten mir, wie man damals zwar mit weniger Zügen, dafür mit mehren Klassen fuhr. Die sich in der Halle nicht begegnen sollten und für den eventuell Bahn fahrenden Kaiser brauchte man auch noch einen eigenen Weg durch die Halle.

Dann wurde es historisch. Die wechselvolle Geschichte Salzburgs von 1803 bis 1816 wurde geschildert. Mehrmals wechselten die Herrscher von Salzburg. Bemerkenswert hier den Hinweis, dass Mozart zwar Salzburger aber kein Österreicher war. Das schmerzt.

Die nächsten Räume veränderten sich auf bemerkenswerte Weise. Ich war in jenen Teil der Neuen Residenz gelangt, wo noch die prachtvollen Decken erhalten waren. So wandelte ich mehr mit den Augen nach oben durch die nächsten Räume.

Die da hießen: Gloriensaal, Ständesaal und Feldherrensaal. Alle versehen mit prächtigen bunten Decken, so wie man sie wohl nicht erwarten würde, wenn man ständig nur diese düsteren schweren Decken aus Burgen und Schlössern gewohnt ist.

Während sich also die Räume mehr und mehr vom modernen Museumsraum zum prunkvollen Saal wandelten, wandelte sich auch mein Audio Guide, denn ich am Eingang kostenlos erhalten hatte. Wie das?

Anfangs begleiteten mich lediglich zwei Stimmen, ein Mann und eine Frau, die mir abwechselnd das Gesehene erklärten, wenn ich das entsprechende Knöpfchen drückte.  Bald aber war das Drücken nicht mehr nötig, sie meldeten sich von selbst.

Und nun in den letzten Räumen tauchten sie nicht nur akustisch in meinem Museumserlebnis auf, ich konnte sie bildlich auf den Monitoren beim Erzählen erleben. Zum Schluss schienen ihre Gestalten schon größer als alles andere im Raum.

Ob das nun Absicht war oder nicht, mir gefiel es. Zum Abschluss eilte ich noch in den Keller der Neuen Residenz. Ich hatte mal davon gehört, dass sich dort Reste einer Römischen Villa finden lassen würden.

Tatsächlich war es dann nur eine längere Mauer, die aber noch über Originalmalereien verfügte. Zusätzlich gab es noch eine Zeitleiste zur Geschichte Salzburgs entlang eines Ganges zu sehen, der mich zum Sattler Panorama führte.

Dieses hatte ich aber schon im vorigen Jahr mal betrachtet und so verzichtete ich auf eine Fortsetzung meines Rundganges. Mit vielen Eindrücken über den Mythos Salzburg und einigen ausgewählten Salzburger Persönlichkeiten verließ ich die Neue Residenz am Mozartplatz

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