Im Juni 2008 besuchte ich eine Ausstellung über Schmetterlinge im Kärntner Landesmuseum, dem Rudolfinum in Klagenfurt.

Ich liebe Schmetterlinge. Ich liebe ihre Farben, ich liebe ihre Art zu fliegen. Leider weiß ich nur wenig über sie. Deshalb wollte ich mich mal bei einer Ausstellung im Rudolfinum schlau machen.

Die Ausstellung war im Erdgeschoss des Landesmuseums untergebracht und begann mit einer Einführung von Personen, die sich schon vor mir schlau gemacht hatten.

Und das sehr gründlich, denn sie hatten sich ganz der Forschung von Schmetterlingen verschrieben und auch wertvolle Sammlungen angelegt.

Sammlungen, die ich dann im Laufe der Ausstellung sehen konnte. Dabei wurde oft auf Effekte gesetzt, indem man ganze Schaukästen mit gleichartigen Schmetterlingen füllte.

Das ergab ein hübsch buntes Bild und ich begann bei den oberflächlich betrachtet symmetrisch angeordneten Mustern nach Abweichungen zu suchen.

Neben diesen kunstvollen Anordnung wurde aber auch kräftig informiert. Zum Beispiel wurden Schmetterlinge gemeinsam mit Tieren gezeigt, mit denen sie einen Namen teilten.

So gibt es zum Beispiel auch 'Bären' unter den Schmetterlingen, wobei diese rein optisch betrachtet wirklich über ein Fell zu verfügen scheinen.

Durch ein Netz betrat ich dann einen Raum, wo Schmetterling frei rum flogen. Allerdings nicht gerade in jenem Augenblick als ich mich im Raum aufhielt.

Sie schienen gerade die gewerkschaftlich vereinbarte Pause zwischen den Flugvorführungen in Anspruch genommen zu haben. Dann entdecke ich doch ein paar, die regungslos auf den aufgestellten Pflanzen hockten und 'Blatt' spielten.

So konnte ich sie in Ruhe betrachten. Interessant auch das Futter, was für sie auslag. Es handelte sich um frisch aufgeschnittene Orangenscheiben. Sah lecker aus und bei den hochsommerlichen Temperaturen hätte ich die gerne geklaut.

Tut man natürlich nicht, also ging in den nächsten Raum weiter, wo einiges über die Erforschung von Schmetterlingen gezeigt wurde. Scheinbar kann man immer noch unbekannte Arten entdecken.

Ein ausgestellter Leuchtturm zeigte mir auch, wie das geht. Dieser wird in der Nacht an einem passenden Ort aufgestellt und zieht durch sein UV Licht die Tiere an, ohne sie zu verletzten.

Ein TV Bericht im nächsten Raum lud mich dann zum Philosophieren ein. Hier wurde gezeigt, wie aus einem Ei ein Schmetterling wurde, nachdem er die Stadien als Raupe und Puppe hinter sich gebracht hatte.

Die Aufnahmen zeigten sehr genau die ganzen Vorgänge und was alles das Lebewesen Schmetterling tut um sich in seiner vollen Pracht zu entfalten.

Das Philosophische daran? Diese Lebewesen brauchen keine Eltern, die sie aufziehen, sie wissen einfach so, wie man aufwächst. Etwas was uns Menschen völlig zu fehlen scheint.

Viele von uns wissen mit 30 noch nicht genau, was sie wollen. Aber der Schmetterling schlüpft aus seiner Hülle und beginnt sogleich seine Flügel aufzupumpen. Und schon fliegt er in sein Leben hinaus.

Ich ging hinaus. Nichts ins Leben, aber dafür aus der Ausstellung. Vorher aber sah ich mir noch einen Teil an, wo der Rezeption des Schmetterlings in der Kunst gedacht wurde.

Der Schmetterling kommt relativ oft auf Gemälden und auch Statuen vor. Einige Bilder kannte ich schon von Kunstausstellungen und ich muss gestehen, die Schmetterlinge fielen mir vorher nie auf.

Aber sie waren da. Ein Werk setzte mich besonders in Erstaunen. Hier hatte ein Künstler ein Bild einer Frau aus Schmetterlingsflügeln geformt. Dabei wurden die Farben und Muster der Flügel wunderbar zusammengesetzt als wäre es ein Gemälde aus der Zeit des Jugendstils.

Zugegeben, eigentlich eine makabre Methode eine Gemälde zu produzieren, denn es handelte sich dabei um Teile von einstmals lebende Wesen. Und so ging ich etwas nachdenklich aus dieser Ausstellung hinaus, in der ich viel Information aber auch viel Schönheit erleben durfte...

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Kärntner Landesmuseum
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Bildnachweis
Travelwriticus (1)